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ekw.concept!
Elisabeth Kern-Waechter
Nusslocher Str. 20
69190 Walldorf

Tel.: (+49) 6227 / 84 11 69
Fax : (+49) 6227 / 63 14 3
Mail: kern-waechter@ekwconcept.de

FAQ - Häufig gestellte Fragen

ekw.concept! ist seit 1999 eine anerkannte Weiterbildungsstätte, mit den Schwerpunkten berufliche Bildung und Beratung für den Endoskopiedienst.



Fachweiterbildung Endoskopie

Allgemeine Fragen

  • Es gibt in Baden-Württemberg und in Sachsen derzeit eine staatliche Anerkennung für den Endoskopiedienst auf der Grundlage von Rechtsverordnungen der jeweiligen Länder. Im Saarland, in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen gibt es staatliche Anerkennungen für fachübergreifende Weiterbildungen für den Funktionsdienst. In den anderen Bundesländern greift die DKG-Weiterbildungsempfehlung. Diese Empfehlung besitzt so lange Gültigkeit, bis in einem Bundesland eine landesrechtliche Regelung der Weiterbildung im Sinne der DKG-Empfehlung besteht. Weiterbildungsstätten, die nach den Vorgaben der Weiterbildungsempfehlung arbeiten, können sich von der Deutschen Krankenhausgesellschaft nach der jeweils gültigen Fassung anerkennen lassen.
  • Es bestehen keine tarifrechtlichen Grundlagen, in denen eine automatische Höhergruppierung nach erfolgreichem Weiterbildungsabschluss geregelt ist. Der Teilnehmer muss individuell ein höheres Gehalt mit dem Arbeitgeber aushandeln.
    Das kann schon vor Antritt der Maßnahme oder nach erfolgreichem Abschluss geschehen. Im Rahmen der Weiterbildungsmaßnahme erwerben die Teilnehmer fachliche und methodische Kompetenzen, um solche Verhandlungen erfolgreich führen zu können.

Den beiden Qualifikationsmöglichkeiten liegen unterschiedliche Regelungen zugrunde:

  1. Weiterbildung für den Endoskopiedienst: Die Weiterbildung ist auf der Grundlage der Empfehlung der Deutschen Krankenhausgesellschaft von 2011 fortgeführt 2015 oder der Weiterbildungsordnung-Operations- und Endoskopiedienst des Sozialministeriums Baden-Württemberg (in anderen Bundesländern können andere Weiterbildungsverordnungen gelten) von 2001, geändert 2007, konzipiert, welche die Struktur und die Inhalte vorgibt. Neben dem gastroenterologischen Schwerpunkt sind hier die Pneumologie und Urologie sowie Fächer, die Sozial- und Methodenkompetenz fördern und stärken, integriert. In Baden-Württemberg und Sachsen gibt es sogar einen staatlichen Abschluss. Die Weiterbildung schließt mit einer eigenständigen Berufsbezeichnung ab. Die Zugangsvoraussetzungen sind festgelegt. Es können Personen daran teilnehmen, die zuvor eine Gesundheits- und KrankenpflegerInnenausbildung, Gesundheits- und KinderkrankenpflegerInnenausbildung, Krankenschwestern- oder –pflegerausbildung oder eine Kinderkrankenschwestern- oder -pflegerausbildung erfolgreich abgelegt haben.

  2. Fortbildung „gastroenterologische Endoskopie“: Die Grundlage ist das Fortbildungscurriculum „gastroenterologische Endoskopie“ der BÄK von 1999. Die Inhalte sind eng auf die gastroenterologische Endoskopie begrenzt. Entsprechend beträgt der Stundenumfang auch nur 120 Stunden Theorie und 60 Stunden praktischen Einsatz. Verschiedene Anbieter haben diesen Kurs um ein Sachkundemodul und ein Sedierungsmodul erweitert. Nach den Abschlussprüfungen erhalten die Teilnehmer ein Zeugnis und ein Zertifikat. Eine eigenständige Berufsbezeichnung gibt es nicht, da diese Fortbildung ein anrechnungsfähiges Modul im Rahmen der Aufstiegsfortbildung „Fachwirtin für ambulante medizinische Versorgung“ ist. Die Zugangsvoraussetzungen sind ebenfalls festgelegt. Es können ArzthelferInnen, Medizinische Fachangestellte und andere Personengruppen, die einen Abschluss in einem Ausbildungsberuf im Gesundheitswesen nachweisen, an der Maßnahme teilnehmen.

Teilnahmevoraussetzungen

  • Es gibt bei der Zulassung zur Fachweiterbildung keine Altersbeschränkungen. Der derzeitige Altersdurchschnitt bei den Kursen an unserer Weiterbildungsstätte liegt bei ca. 35-40 Jahren. Daraus kann abgeleitet werden, dass nicht nur Pflegende jüngeren Lebensalters die Maßnahme absolvieren. Lernpsychologisch ist es durchaus noch möglich, mit einem biologisch alternden Hirn Lernleistungen zu vollbringen – geistige Aktivität ist sogar wichtig, um das Gehirn zu trainieren und auch im Alter dynamisch zu bleiben. (Planet Wissen: Gehirn im Alter, Artikel vom 21.07.2010.) Erfahrungsgemäß ist der zeitliche Aufwand für ältere Lerner jedoch etwas größer.
  • Ja, auch bei einer Teilzeitstelle ist die Weiterbildung möglich. Hierbei verlängert sich die Maßnahme entsprechend dem Beschäftigungsverhältnis. Die praktische Prüfung wird am Ende der Verlängerung durchgeführt.
  • Zur Weiterbildung kann nur zugelassen werden, wer nach dem Berufsabschluss in der Regel eine zweijährige Tätigkeit in der Kranken- und Kinderkrankenpflege, davon jedoch mindestens 6 Monate in der Endoskopie, absolviert hat. Im Einzelfall kann davon abgewichen werden. Die Prüfung nimmt die Lehrgangsleitung ggf. nach Rücksprache mit der Behörde vor.
  • Die Fachweiterbildung ist gegliedert in mindestens 720 Stunden Theorie und in mindestens 1.800 Stunden praktischer Weiterbildung und ist berufsbegleitend konzipiert. Die praktische Weiterbildung muss in einem Krankenhaus absolviert werden, das der Weiterbildungsstätte als Verbund angeschlossen ist und alle Mindestanforderungen erfüllt. Da dies während der Elternzeit schwer zu erfüllen ist und ggf. mit anderen gesetzlichen Regelungen kollidiert, bieten wir dies an unserer Weiterbildungsstätte nicht an.
  • Wir empfehlen die Fortbildung „gastroenterologische Endoskopie“ für MFA und andere Berufe im Gesundheitswesen, um das Themengebiet Endoskopie vertieft zu bearbeiten und während der Elternzeit die Ressourcen zu nutzen.
  • Zur Fachweiterbildung kann nur zugelassen werden, wer die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung Krankenschwester, Krankenpfleger, Kinderkrankenschwester, Gesundheits- und KrankenpflegerIn, Gesundheits- und KinderkrankenpfegerIn besitzt.
  • Zur Weiterbildung für den Endoskopiedienst wird nur zugelassen, wer die Erlaubnis nach § 1, Absatz 1, Nr. 1 oder 2 des Krankenpflegegesetzes besitzt.
  • Der Gasthörerstatus kann im Einzelfall von der Weiterbildungsstätte individuell genehmigt werden, insbesondere wenn der/ die BewerberIn sich in der Endoskopieabteilung bewährt hat und Entwicklungspotential vorhanden ist. Der/ die GasthörerIn nimmt dann an allen Lehrveranstaltungen teil, erbringt die Leistungsnachweise und erhält am Ende der Maßnahme eine Teilnahmebescheinigung.
  • Ein/e GasthörerIn hat jedoch keinen Anspruch auf das Führen der mit der Weiterbildung erworbenen Berufsbezeichnung. Der Krankenhausträger muss dies so befürworten und unterstützen sowie vertraglich absichern.
  • Während der Weiterbildung werden umfangreiche schriftliche Arbeiten angefertigt. Es ist daher sinnvoll, einen Computerarbeitsplatz zu haben, an dem man ungestört zu Hause arbeiten kann.
  • Der Computerarbeitsplatz soll für die umfangreichen Recherchen auch einen Internetzugang sowie einen Drucker besitzen.
  • Bei der Neuanschaffung eines Computers kann von der Weiterbildungsstätte eine Bescheinigung über den Bedarf ausgestellt werden.

Anmeldung und Bewerbung

  • Folgende Unterlagen sind dem Teilnahmegesuch als Mindestanforderung beizufügen:
    1. Lebenslauf
    2. Zeugnis der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung, Krankenpflege- bzw. Kinderkrankenpflegeausbildung
    3. Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung nach § 1, Absatz 1, Nummer 1 und 2 des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes
  • Die Weiterbildungsstätte ekw.concept! verlangt folgende Bewerbungsunterlagen:
    1. formloses Bewerbungsschreiben
    2. Personalbogen (Vorlage zum Download)
    3. tabellarischer Lebenslauf
    4. ein Lichtbild
    5. Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung (beglaubigt)
    6. Zeugnis der Krankenpflege- bzw. Kinderkrankenpflegeausbildung bzw. Gesundheits- und Krankenschwester oder -pfleger (beglaubigt)
    7. Arbeitszeugnisse
    8. Geburtsurkunde, ggf. Heiratsurkunde (beglaubigt)
    9. Ärztliches Attest den Gesundheitszustand (nicht älter als 3 Monate)
    10. Befürwortung des Arbeitgebers
    11. Analysebogen (Vorlage zum Download)
  • Spätestens vier Wochen vor Beginn der Weiterbildungsmaßnahme. Empfehlenswert ist es jedoch, die Bewerbung einzureichen, sobald die Zusage des Arbeitgebers vorliegt, da das Interesse an den Kursen groß ist
  • Dies ist möglich. Die fehlenden Dokumente und Schriftstücke können zeitnah nachgereicht werden. Verwaltungstechnisch ist es jedoch ein Vorteil, wenn alle Dokumente zusammen eingereicht werden.
  • Es reicht, wenn der Analysebogen mit den Leistungszahlen des Vorjahres Ihrer Abteilung von Ihnen ausgefüllt wird und ein Verantwortlicher der Endoskopie, z.B. der Chefarzt oder Ltd. Oberarzt per Unterschrift die Richtigkeit bestätigt.
  • Die Leistungszahlen sind über die Leistungserfassung der Abteilung oder des Controllings zu erhalten.

Finanzierung

  • Die Lehrgangsgebühr wird an unsere Weiterbildungsstätte in zwei Raten bezahlt. Eine Rate zu Beginn der Weiterbildungsmaßnahme und die zweite Rate zu Beginn des 2. Weiterbildungsjahres. Es wird jeweils eine Rechnung von der Weiterbildungsstätte erstellt. Auf Wunsch kann ein individueller Zahlungsplan erstellt werden.
  • Seit dem Jahre 1996 gibt es das sogenannte „Meister- BAföG“ zur Unterstützung der Erweiterung und des Ausbaus der beruflichen Qualifizierung auf der Basis des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetztes (AFBG). 2010 wurde dieses Gesetz umgestellt und zum „Zweiten Gesetz erweitert zur Anerkennung der AFBG“. Hier einige Informationen zum Meister-BAföG: „Die Höhe der Leistungen des Meister-BAföG ist nach den Bedarfssätzen des BAföGs geregelt, die für mit abgeschlossener Ausbildung auswärtig untergebrachte Schüler gelten. Der Grundbedarf für Alleinstehende beträgt 697 Euro (238 Euro/ 459 Euro Darlehen); für Verheiratete 912 Euro (238 Euro Zuschuss/ 674 Euro Darlehen). Dieser Betrag erhöht sich einkommens- und vermögensabhängig für jedes weitere kindergeldberechtigte Kind um 210 Euro, welche zur Hälfte als Zuschuss und zur Hälfte als zinsgünstiges Darlehen ausgegeben werden. Darüber hinaus erhalten alleinerziehende Elternteile einen Kinderbetreuungszuschlag als Pauschale in Höhe von 113 Euro als Zuschuss.“ Quelle und weitere Informationen.
  • Andere Möglichkeiten ergeben sich mithilfe der Bildungsprämie, der Begabtenförderung, einer Umschulung durch die Agentur für Arbeit, der Bundeswehr und möglicherweise durch einen Zuschuss vom medizinischen Chef der Endoskopieabteilung. Nähere Informationen finden Sie im Bereich Fördermöglichkeiten.
  • Das Geld wird in diesem Fall nicht zurückerstattet. Da die Inhalte auch zugleich Inhalte des Curriculums der Weiterbildung sind und somit prüfungsrelevant sind, ist die Teilnahme obligat. Beim Strahlenschutzkurs können Ersatzteilnehmer aus der eigenen Endoskopieabteilung gemeldet werden.

Gliederung der Maßnahme 

  • Der theoretische Unterricht von mindestens 720 Stunden wird in Blockphasen gegliedert. Die Zeiträume betragen in der Regel 1 – 2 Wochen. In dieser Zeit kommt der Weiterbildungsteilnehmer an den Unterrichtsort. Dieser befindet sich in den Räumlichkeiten unseres jeweiligen Kooperationspartners. Die zeitliche Gliederung können den genauen Kursbeschreibungen entnommen werden.
  • Je nach Weiterbildungsvorgabe, Sozialministerium Baden-Württemberg oder DKG-Empfehlung sind die praktischen Einsätze unterschiedlich gegliedert: 
      • DKG-Empfehlung vom 1. Oktober 2011
        Im Verlauf der Weiterbildungszeit haben die LehrgangsteilnehmerInnen praktische Einsätze über einen Gesamtzeitrahmen von 1.800 Stunden zu leisten. Diese sind je nach Schwerpunktbereich in Gastroenterologie, Pneumologie und Urologie gegliedert.

         

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        AEndoskopische Gastroenterologie
        800 Std.
        Endoskopische Pneumologie
        400 Std.
        Endoskopische Urologie
        200 Std.
        MIC Anästhesie / Interv. Radiologie
        300 Std.
        weitere endosk. Fachabteilungen
        BEndoskopische Pneumologie
        800 Std.
        Endoskopische Gastroenterologie
        400 Std.
        Endoskopische Urologie
        200 Std.
        MIC Anästhesie / Interv. Radiologie
        300 Std.
        weitere endosk. Fachabteilungen
        CEndoskopische Urologie
        800 Std.
        Endoskopische Gastroenterologie
        400 Std.
        Endoskopische Pneumologie
        200 Std.
        MIC Anästhesie / Interv. Radiologie
        300 Std.
        weitere endosk. Fachabteilungen

         

        Bitte beachten Sie: Die Blöcke B und C sind als Alternativen zu verstehen.

         

      • Weiterbildungsverordnung-Operations- und Endoskopiedienst von 2001, geändert 2007
        Die praktische Weiterbildungszeit durch Mitarbeit an obligatorischen und fakultativen Einsatzplänen beträgt mindestens 2350 Stunden. Diese sind je nach Schwerpunktbereich in Gastroenterologie, Pneumologie und Urologie gegliedert.

         

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        AEndoskopische Gastroenterologie
        600 Std.
        Endoskopische Pneumologie
        300 Std.
        Endoskopische Urologie
        300 Std.
        MIC Anästhesie / Interv. Radiologie
        300 Std.
        weitere endosk. Fachabteilungen
        BEndoskopische Pneumologie
        600 Std.
        Endoskopische Gastroenterologie
        300 Std.
        Endoskopische Urologie
        300 Std.
        MIC Anästhesie / Interv. Radiologie
        300 Std.
        weitere endosk. Fachabteilungen
        CEndoskopische Urologie
        600 Std.
        Endoskopische Gastroenterologie
        300 Std.
        Endoskopische Pneumologie
        300 Std.
        MIC Anästhesie / Interv. Radiologie
        300 Std.
        weitere endosk. Fachabteilungen
  • Wenn die Fachabteilung im eigenen Krankenhaus alle Mindestanforderungen für die praktische Weiterbildung erfüllt, wie
    • fachkundige Anleitung durch einen Praxisanleiter
    • definierte Leistungszahlen (von der DKG vorgegeben)
    • oder vom Facharzt
  • dann können die praktischen Einsätze im eigenen Krankenhaus gemacht werden. Trifft dies für die Fachabteilung nicht oder nur teilweise zu, muss der Einsatz in einer externen Fachabteilung eines dem Verbund angehörenden Krankenhauses absolviert werden.

 

  • Dies wird angestrebt, ist jedoch nicht immer möglich, da oft die TeilnehmerInnen aus einem Radius von bis zu 300 km kommen und die praktischen Einsätze möglichst wohnortnah absolvieren möchten. Des Weiteren erfüllen z.B. Endoskopieabteilungen von Krankenhäusern der Regelversorgung nicht die Mindestanforderungen, sodass aus diesem Grund auch kein Austausch stattfinden kann.
  • Die Weiterabteilungsstätte leistet hierzu umfangreiche Hilfestellungen.
  • Prinzipiell muss jeder fachliche Einsatz unter fachkundiger Anleitung stehen, da in den jeweiligen Fachabteilungen definierte Lernziele und Kompetenzen zu erreichen sind. Ist die Begleitung nur durch einen Fachpfleger oder eine Fachschwester mit Berufserfahrung und Erfahrung in der Anleitung sichergestellt, muss im Einzelfall entschieden werden, ob dies möglich ist.
  • Die praktische Einsatzzeit wird im eigenenen Krankenhaus, in den Verbundhäusern oder extern in einem anderen Krankenhaus absolviert. Die Dauer des externen Einsatzes und die Auswahl der Fachabteilung sind von den Leistungszahlen Ihrer Abteilung abhängig. Anhand dieser Zahlen kann errechnet werden, wie lange Sie extern, d.h. außerhalb Ihrer Heimatendoskopie Ihren praktischen Einsatz absolvieren müssen.
  • Die Weiterbildung für den Endoskopiedienst ist so breit angelegt, damit die Weiterbildungsteilnehmer Kompetenzen und Fertigkeiten auch in den verwandten Nachbarbereichen erlernen. Dieses erworbene Wissen kann in die eigene Abteilung transferiert werden und so können Rahmenbedingungen für die interventionelle Endoskopie geschaffen oder in interdisziplinären Funktionsabteilungen sinnvoll angewandt werden.
  • Zudem kann in endourologischen und pneumologischen Fachabteilungen punktuell bein Engpässen ausgeholfen werden.
  • Einen Anspruch auf Ersatz gibt es nicht. Da der Teilnehmer während der 2-jährigen Weiterbildungszeit ca. 1 Jahr aus der eigenen Endoskopieabteilung weg sein wird, muss dies sehr genau mit der Pflegdienstleitung oder anderen Verantwortlichen im Unternehmen besprochen werden, um rechtzeitig einen Ersatz oder eine Aushilfe zu beantragen und einzuarbeiten.
  • Die Empfehlung der Deutschen Krankenhausgesellschaft sieht derzeit keine Anerkennung der absolvierten Einsätze vor Beginn der Maßnahme vor. Zurzeit gibt es durch die DKG noch kein verbindliches Anerkennungsverfahren durch die Module anderer Fachweiterbildungen anerkannt werden kann.
  • Fachkompetenzen im Bereich der Anästhesie, Pharmakologie, Sedierungsführung, Strahlenschutz und Hygiene werden im Rahmen der praktischen, schriftlichen und mündlichen Prüfungen verlangt und bewertet. Die Inhalte werden durch die einzelnen integrierten Seminare und weiteren vertiefenden Unterricht vermittelt. Da die Inhalte der Seminare zugleich Inhalte des Curriculums des Fachweiterbildungskurses sind, ist die Teilnahme an den Unterrichtsveranstaltungen verpflichtend. Erfahrungsgemäß geht viel Detailwissen mit der Zeit verloren, welches wieder aufgefrischt oder vertieft und weiterentwickelt werden kann.




Sedierungsseminare

Allgemeine Fragen

  • Das ist richtig! Im Vergleich zu vor 10 Jahren hat der Sedierungswunsch der Patienten stark zugenommen, ca. 90 % der Patienten möchten den Eingriff „verschlafen“. Zudem haben die interventionellen endoskopischen Eingriffe zugenommen, diese Eingriffe verlangen eine ruhige und störungsfreue Arbeitssituation. Das bedeutet, dass heute mehr sediert wird als noch vor 8-10 Jahren. Ebenso hat sich das Sedierungsmittel verändert. Vor 10 Jahren wurde noch überwiegend mit Benzodiazepinen und Opiaten gearbeitet, heute wird überwiegend mit Propofol als Monosedierung oder Propofol/Benzodiazepan als Kombinationssedierung gearbeitet. Propofol ist ein Hypnotikum mit sehr kurzer Halbwertszeit und ist dadurch sehr gut für endoskopische Eingriffe geeignet. Propofol hat insgesamt wenige Nebenwirkungen. Allerdings ist von den Anwendern die geringe therapeutische Breite mit dicht beieinanderliegender sedierender und narkotisierender Wirkung zu beachten, d.h. der Patient kann unbeabsichtigt in die Narkosetiefe abrutschen. Mit einem Blutdruckabfall ist zu rechnen, ebenso tritt in Abhängigkeit von der Dosis eine Atemdepression auf. Deshalb empfehlen die Fachgesellschaften seit 2008 durch die S3-Leitlinie Sedierung in der gastroenterologischen Endoskopie Rahmenbedingungen um dem Patienten einen sicheren Standard vor, während und nach der Sedierung zu bieten. Dazu gehört auch die Qualifikation der Mitarbeiter, die in diesen Prozess mit eingebunden sind. Daher gehört zum Leitliniengerechten Arbeiten u.a. der Besuch des Sedierungskurses auf der Grundlage des DEGEA-Curriculums sowie alle zwei Jahre eine Auffrischung und Weiterentwicklung des Wissens. 
  • Durch den Sedierungskurs haben Sie die Kenntnisse erhalten die benötigt werden um die Sedierungsmedikamente sicher am Patienten anzuwenden. Die Erfahrung muss während der Verabreichung der Medikamente gesammelt werden. Dies geschieht durch das Tun und die anschließende Rückkopplung und Reflexion mit dem anordnenden Arzt. Ein Sedierungserfahrener Arzt muss Sie solange anleiten bis er feststellt, dass Sie die Aufgabe bei der Einhaltung der Rahmenbedingungen fachlich korrekt, fehlerfrei und sicher durchführen.
  • Die Leitlinie wird regelmäßig überarbeitet. Es werden hierbei alle neuen Studien und Erkenntnisse von den Arbeitsgruppen gesichtet und bewertet. Die überarbeitete Version ersetzt jeweils die alte Fassung. Derzeit ist die Fassung von 2014 noch gültig.
  • Die Leitlinie ist kein Gesetz, sondern eine Handlungsanweisung für sachlich und fachlich gebotenes Tun im Rahmen der ärztlichen Behandlung. Zudem handelt es sich um eine S3-leitlinie, was bedeutet, dass viele Aussagen evidenzbasiert, d.h. wissenschaftlich hinterlegt sind. Insgesamt 7 Fachgesellschaften unterstützen die Aussagen der Leitlinie, daher spricht man juristisch hier von einer vorherrschenden Meinung. Die Leitlinie hat einen Beachtungsanspruch und dient im Falle einer Auseinandersetzung als vorweggenommenes Rechtsgutachten.
  • Bei der Sedierung endoskopischer Patienten durch Pflege- und Assistenzpersonal handelt es sich um eine ärztliche Aufgabe, die im Einzelfall im vorgegebenen Rahmen übertragen werden kann. Wenn der Arzt die Aufgabe überträgt, muss dieser sicherstellen, dass es keinen Arztvorbehalt gibt und dass das Pflege-/ Assistenzpersonal so qualifiziert ist, die Leistung genauso gut und sicher zu erbringen. Neben der Fremdprüfung durch den Arzt muss immer eine Eigenprüfung durch die Pflege-/ Assistenzperson durchgeführt werden. Stimmt die Eigenprüfung mit der geforderten Qualifikation nicht überein, hat die Pflege-/ Assistenzperson die Pflicht und das Recht zur Leistungsverweigerung.
  • Die S3-Leitlinie ist kein Gesetz, sondern eine unternormative Vorgabe, die auf Empfehlung von Fachgesellschaften umgesetzt werden soll. Wenn die formelle und materielle Qualifizierung an einem anderen Ort erworben wurde, dann ist dies auch in Ordnung. Wichtig ist, dass der Patient während der Sedierung eine fachlich gebotene Leistung und eine kompetente Betreuung erhält, damit er sicher die Sedierung erlebt. Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Sedierungsführung in der Endoskopie durch die Rahmenbedingungen und durch die Besonderheiten der Eingriffe sich von jenen der Anästhesie- und Intensivbereichen unterscheidet. Die Rückmeldungen von Teilnehmern aus den Sedierungskursen mit fachlichem Hintergrund aus der Anästhesie- und Intensivpflege lauten häufig, dass ihnen die theoretische Auffrischung und Vertiefung, speziell mit dem Fokus auf die Sedierung in der Endoskopie, nochmals viel gebracht hat.
  • Wenn Leitlinien gerecht gearbeitet werden soll, dann ja! Die Zusatzqualifikation ist für die Sedierung mit allen in Frage kommenden Medikamenten vorgesehen, ob Midazolam-Mono oder in Kombination mit Propofol. Auch bei Midazolam ist jederzeit mit einem Blutdruckabfall und einer Atemdepression zurechnen. Im Gegensatz zum Propofol gibt es für dieses Medikament einen Antagonisten.
  • Am Ende des Sedierungskurses wird eine Klausur von ca. 35 Fragen bearbeitet. Wenn der Studienbrief im Vorfeld bearbeitet wurde, das 3-Tages-Seminar intensiv und aufmerksam absolviert wird, alle Unklarheiten mit den Dozenten besprochen werden, dann kann die Klausur nur erfolgreich absolviert werden. Rückmeldungen hierzu von Teilnehmern aus unseren Kursen: „Man muss schon etwas wissen, jedoch ist die Klausur gut zu schaffen!“

Gliederung der Maßnahme

  • Das Konzept des Sedierungskurses auf der Grundlage des Curriculums der DEGEA besteht aus drei Teilen:
    1. Studienbrief
      Den Studienbrief erhält der Teilnehmer ca. vier Wochen vor Beginn der Maßnahme von uns zugeschickt. Der Teilnehmer soll sich selbstgesteuert in die Thematik einarbeiten und sich mit den theoretischen Hintergründen vertraut machen.
    2. Theorieeinheit
      Nach der selbstgesteuerten Lernphase schließt sich eine Präsenzphase an. In diesen drei Tagen wird die Theorie zu anästhesiologischen Aspekten, zu pflegerischen Aspekten, zur Pharmakologie, zu haftungsrechtlichen Fragestellungen und zum Notfallmanagement durch die Dozenten bearbeitet. Eine praktische Übungsphase zum Atemwegs- und Notfallmanagement rundet die Theorieeinheit ab.
    3. Einsatz in der anästhesiologischen Fachabteilung
      Unter gezielter Anleitung von den Experten dieser Fachabteilung sollen Handgriffe am echten Menschen geübt werden, die bei Komplikationen im Rahmen der Sedierung Anwendung finden müssen, wie z.B. bebeuteln mit der Atemwegsmaske, tiefes Absaugen, legen eines Guedeltubus etc. Zudem können Sedierungs- und Narkosetiefen beim Patienten eingeschätzt werden. Außerdem kann ein Wissenstransfer von den Punkten stattfinden die auch in der Endoskopie umgesetzt werden müssen.




Refresher Sedierungsseminare

Allgemeine Fragen

  • Die von Seiten der Anästhesie angebotenen Reanimationsübungen, die teilweise auch an Megacodepuppen durchgeführt werden, sind richtig und wichtig. Diese REA-Übungen enthalten in der Regel nur praktische Übungen und sind auf den Notfall zugeschnitten. Die Refresherkurse beinhalten zusätzlich eine Auffrischung der Theorie und endoskopische Fallszenarien, die während einer Sedierung entstehen können. Von der DEGEA wird empfohlen, die Refresherkurse alle 2 Jahre zu besuchen – unter der Voraussetzung, dass eine jährliche Reanimationsübung in den Endoskopieeinheiten durchgeführt wird.
  • Die S3-Leitlinie und auch die Leitlinie der DGA fordern eindeutig die periodische Teilnahme an strukturierten Fortbildungscurricula, damit Fachwissen, Kenntnisse und Fähigkeiten kontinuierlich aktualisiert werden. Dies wird auch in den europäischen Guidelines der Endoskopie und Anästhesie so gefordert. Die DEGEA hat 2010 ein Curriculum für einen Refresherkurs vorgelegt und empfiehlt eine periodische Auffrischung und Teilnahme an einem Refresherkurs alle zwei Jahre.